Ich liebe Weihnachten. Also so richtig. Ende August mache ich mir bereits ständig Gedanken über Geschenke und im Oktober würde ich am liebsten schon gerne anfangen zu dekorieren. Was gehört zur Weihnachtszeit wie Geschenke und Deko? Richtig Plätzchen und Lebkuchen! Ich liebe Lebkuchen! Aber was ist darin in aller Regel enthalten und löst nervige Allergien aus? Richtig... Nüsse! In meinem Fall ist es eine Kreuzallergie gegen Haselnüsse. Egal ob Hasel-, Wal- oder Erdnuss und Co. Eines haben sie alle gemeinsam. Sie können heftige Reaktionen in deinem Körper auslösen, wenn du allergisch gegen Nüsse bist. Entweder nur gegen eine Nusssorte oder gegen beliebig viele weitere Arten - alles ist möglich lautet hier das Motto. In diesem Beitrag möchte ich dir anhand meiner persönlichen Erfahrungen die Symptome einer Nussallergie erklären, was du tun kannst, dass diese dein Leben nicht einschränken und ob es eine vielversprechende Behandlung deiner Unverträglichkeit gibt.
Welche Erfahrungen habe ich mit meiner Nussallergie gemacht?
Bemerkt habe ich meine Kreuzallergie gegen Haselnüsse, als ich vor einigen Jahren Zimtsterne mit einem sehr komplizierten und aufwändigen Rezept gebacken habe. Nachdem sie endlich gebacken und das Chaos in der Küche größtenteils beseitigt war, gönnte ich mir voller Vorfreude die ersten Plätzchen.
Die Freude war allerdings von recht kurzer Dauer, denn bereits nach wenigen Sekunden hatte ich ein unangenehmes Kribbeln und Brennen auf meiner Zunge. Der Appetit auf meine Kreation verging mir damit recht schnell. Am nächsten Tag probierte ich sie nochmal, doch das Ergebnis war wieder das Gleiche.
Da diese Reaktion meines Körpers nur an den Nüssen liegen konnte, verschenkte ich die Plätzchen an meine Familie und Freunde. Ähnlich ging es mir auch, als ich eine laktosefreie Nussschokolade kaufte. Leider habe ich im Laden die Haselnüsse überlesen und aß sie am Abend genüsslich vor dem Fernseher. Sekunden später bekam ich die selbe allergische Reaktion.
Oftmals ist es wie in meinem Fall eine Kreuzallergie, weswegen ich auf Haselnüsse mit einem auf der Zunge beginnendem Kribbeln, das in ein Anschwellen und Jucken des Mundraumes übergeht, reagiere. In meinem Fall werden diese Symptome der Nussallergie von Hitzewallungen und Hautrötungen begleitet. Ziemlich unschön. Nüsse enthalten wohl ein ähnliches Eiweiß wie Pollen (z.B. Birkenpollen), so dass Allergiker und von Heuschnupfen geplagte Personen oft auch an einer Unverträglichkeit gegenüber Nüssen leiden. Dies nennt man dann Kreuzallergie und ist häufig an etwas mildere Symptome gekoppelt als eine echte Nussallergie.
Typische Symptome der Nussallergie - Wann solltest du stutzig werden?
So das ist natürlich nur mein Fall und meine Erfahrungen mit meiner Kreuzallergie gegen Haselnüsse. Doch bei welchen Beschwerden solltest du dir nun doch Gedanken machen, ob du womöglich auch allergisch gegen Nüsse bist?
Nun, solltest du also nach dem Verzehr Symptome einer Nussallergie, wie beispielsweise Juckreiz, Hautrötungen, Kratzen und/oder Schwellungen der Schleimhäute (z.B. im Mund oder auch auf den Augenlidern), Atemnot oder unter Symptomen des Magen-Darm-Traktes wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall verspüren, kann es sein, dass du ebenfalls betroffen bist. Jeder Mensch ist aber ja bekanntlich anders und auch die Beschwerden und deren Stärke können ganz unterschiedlich sein und variieren. Eine pauschale Aussage ist also auch hier wie immer schwierig.
Wie findest heraus, ob du wirklich allergisch gegen Nüsse bist?
Falls du vermutest an einer Allergie gegen Nüsse zu leiden, weil du beispielsweise entsprechende Symptome festgestellt hast, hilft dir nur ein Arzt sicher weiter. Keine gute Idee wäre es logischerweise einfach weiter Nüsse zu essen und zu schauen was passiert. Dies kann nämlich, wenn es ganz dumm läuft, in einem anaphylaktischen Schock enden. Dieser äußert sich durch vielfältige Symptome wie Juckreiz, Atemnot oder im schlimmsten Fall durch Kreislaufversagen bis hin zum Tod. Sehr unschön. Lohnt sich nicht wegen einer Nuss. So lecker sind sie dann ja auch wieder nicht.
Daher vereinbare lieber einen Termin bei deinem Hausarzt bzw. einem Allergologen, falls dein Hausarzt keine Allergietests anbieten sollte. Die meisten tun dies aber, frag einfach mal nach.
Wenn du also deinen Termin bei dem Arzt deines Vertrauens hast, schildere ihm dein Anliegen und deine gemachten Erfahrungen sowie Symptome ausführlich. Eventuell hilft es dir, wenn du sie dir vorher etwas zusammen schreibst, um nichts Wichtiges zu vergessen.
Der Arzt wird dich dann entweder mittels eines Blut- oder Pricktests auf das Allergen testen und somit auch sehen, wie stark du darauf reagierst.
Wie ein Pricktest abläuft, erfährst du in meinem Beitrag dazu. Diesen habe ich dir gleich einmal mit verlinkt. So viel vorne weg. Du brauchst hiervor auch keine Angst zu haben. Dieser geht ganz schnell und tut nicht wirklich weh. Es gibt Allergien auf Mandeln, Hasel-, Wal-, Erd- und Paranüsse sowie gegen Chashewkerne und Pistazien und viele weitere Sorte. Es ist also immer Vorsicht gefragt.
Gibt es eine Behandlung gegen deine Nussallergie bzw. Kreuzallergie?
Leider gibt es derzeit nach meinem Kenntnisstand keine wirklich erfolgsversprechende Therapie oder eine Methode zur zuverlässigen Behandlung deiner Nussallergie. Dein Arzt kann dir Antihistaminika verschreiben und gegebenenfalls ein Notfallset. Was dies im Detail ist und was ich in meinen Notfallset habe, findest du in Detail in meinem Beitrag zu meiner Wespengiftallergie. Eine Hyposensibilisierung gegen Nüsse scheint derzeit noch nicht sehr zuverlässig zu sein und zeigt aktuell kaum Nutzen oder große Verbreitung. Aber kläre dies unbedingt direkt mit deinem Arzt deines Vertrauens ab.
Und wie war das bei mir? Also meine Erfahrung mit meiner Kreuzallergie gegen Haselnüsse hat mir schnell gezeigt, dass es für mich der beste und einfachste Weg ist, auf diese schlicht und einfach ganz zu verzichten.
Medikamente bzw. Antihistaminika wie Ceterizin brachten keinen Erfolg und es ist es mir nicht wert, wegen Haselnüssen die Nebenwirkungen des Medikaments bzw. die Symptome der Nussallergie zu ertragen. So gut schmecken sie mir dann doch nicht und meine Lebkuchen backe ich mir nun jedes Jahr einfach selbst. Zudem sind diese vermutlich auch gesünder und auch sehr lecker.
Tipps für den Umgang mit deiner Allergie gegen Nüsse
Was kannst du also tun, wenn du allergisch gegen Nüsse bist und wie gehst du im Alltag am Besten damit um? Nachfolgend möchte ich dir ein paar Tipps und Ratschläge, die ich im Laufe der Zeit mit meiner Kreuzallergie gegen Haselnüsse gemacht habe mit auf deinen Weg geben, die dir helfen können trotz Nussallergie ein unbeschwertes Leben zu führen.
Sprich bei einem Verdacht auf eine Nussallergie unbedingt mit deinem Arzt! Es kann bei einer Allergie gegen Nüsse zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der durch Atemnot und Kreislaufversagen auch zum Tod führen kann!
Dies kannst du im Notfall durch ein bestimmtes Medikamenten-Set verhindern. Dein Arzt wird dich auf deine Vermutung hin untersuchen und dir gegebenenfalls Notfallmedikamente verschreiben. Wie so ein Set aussehen kann, kannst du dir in meinem Beitrag zu meinem Notfallset ansehen.
Lies Lebensmittelverpackungen genau durch bzw. frage nach, wenn du dir unsicher bist! Oftmals sind Bestandteile in Lebensmitteln enthalten, in denen du sie nicht erwartest würdest, wie z.B. Laktose in Salami. Genauso verhält es sich auch mit Nüssen. Du kannst eventuelle Unfälle und allergische Reaktionen vermeiden, indem du die Zutatenlisten genau durchliest bevor du etwas kaufst oder isst.
Gefährlich sind auch Waren beim Bäcker oder Metzger. Die Verkäufer wissen häufig nicht, was genau in den von ihnen verkauften Produkten enthalten ist. Wenn du merkst, dass die Verkäufer unsicher sind, bitte sie unbedingt in den Zusatzstoff- bzw. Allergenauslagen nachzusehen. Sind diese nicht vorhanden rate ich dir von einem Kauf der Produkte dringend ab. So kannst du eine versehentliche Aufnahme von Nüssen vermeiden. Wenn du sogar Spuren von Nüssen nicht verträgst, solltest du das ebenfalls mitteilen. Viele Menschen können eine Nahrungsmittelallergie oft nicht nachvollziehen und dementsprechend die möglichen Auswirkungen nicht einschätzen. Achte unbedingt auch auf E-Nummern! Hinter diesen können sich häufig Stoffe verstecken, die man gar nicht vermutet.
Schwer zu glauben, aber auch Kosmetika können Nüsse enthalten. Diese können dann Ausschläge und andere allergische Reaktionen hervorrufen. Genaues Lesen oder Nachfragen ist hier also auch unbedingt gefragt, wenn du an einer Allergie gegen Nüsse leidest.
Suche dir ein hochwertiges Lokal aus, wenn du Essen gehen möchtest. Teile bei einem Restaurantbesuch unbedingt deine Allergie mit und auch, dass Spuren von Nüssen schon gefährlich sein können. Wie gesagt, oftmals ist es einfach Unwissenheit deines Gegenübers, die solche allergischen Unfälle hervorrufen kann.
Wenn die Speisekarte ellenlang ist, solltest du vorsichtig sein. Denn dann ist das Essen oft nicht frisch zubereitet, sondern teilweise Fertigware. Eine kürzere Speisekarte bedeutet in den meisten Fällen, dass der Koch alles selbst kocht und weiß, was er verarbeitet. So ist er in der Lage, auf deine speziellen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Idealerweise rufst du vorher schon einmal an und erkundigst dich, ob auf deine Nussallergie Rücksicht genommen werden kann.
Verzichte so weit es geht auf Fertigwaren und bereite lieber alles selbst und idealerweise frisch zu, wenn du an einer Allergie gegen Nüsse leidest. Dies gilt aber bei so gut wie jeder Nahrungsmittelunverträglichkeit. So kannst du auf Nummer sicher gehen, da du weißt, was du verarbeitet hast . So kannst du ohne Risiko Nüsse zu erwischen deine Mahlzeit genießen.
Für unterwegs eignet sich Meal-Prep, das du dann einfach mitnehmen und aufwärmen kannst. Das ist zwar aufwändig, aber sicherer geht es nicht. Gesünder als selbst und frisch kochen geht es zudem auch kaum.
Wie im vorangegangen Abschnitt beschrieben, gibt es meines Wissens nach noch keine zuverlässige Möglichkeit zur Behandlung der Nussallergie, als dass du dir um diese keine Sorgen mehr machen müsstest. Nehme daher regelmäßig deine Medikamente ein und trage dein Notfallset immer bei dir, falls dir diese von deinem Arzt verschrieben wurden. Diese retten dir im Notfall, solltest du Nüsse erwischt haben, dein Leben.
Ich weiß aus eigener leidiger Erfahrung, dass gerade das Notfallset nervig ist und es auch nicht besonders cool ist dieses überall mit hin schleppen zu müssen. Aber ich glaube wir beide sind uns einig, dass ein anaphylaktischer Schock oder Ersticken deutlich nerviger ist.
Kenne deine Allergie! Es gibt verschiedene Formen der Nussallergie. Wie gesagt, ist es in meinem Fall eine Kreuzallergie gegen Haselnüsse. An welcher du genau leidest kann dir nur dein Arzt im Detail sagen.
Doch habe immer im Hinterkopf, dass Allergien sich auch verändern können. Es kann also sein, dass du im Laufe der Zeit auch auf andere Nusssorten allergisch reagieren kannst. Diese Erfahrung musste ich bei anderen Allergien leider auch schon machen. Teste lieber vorsichtig was geht, wenn du nach langer Zeit eine neue Sorte probierst, bevor es gleich zu viel ist.
Eine Allergie gegen Nüsse kann dich als Betroffenen im Alltag sehr einschränken, wie andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten bzw. Allergien auch. Durch Vorsicht und einige Tricks und Kniffe, können die Risiken eines versehentlichen Nusskonsums allerdings verringert bzw. ganz vermieden werden und damit auch die lästigen Symptome der Nussallergie.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas Hoffnung und Infos geben und dir durch meine gemachten Erfahrungen helfen, dich in deinem Alltag besser damit zurecht zu finden und damit umzugehen. Du wirst schnell selbst merken, was dir hilft und wo bzw. was du bedenkenlos kaufen und essen kannst. Ich wünsche dir alles Gute!
