Du musst niesen, dir läuft ständig die Nase, du leidest unter Atemnot, Juckreiz oder Magen-Darm-Problemen? Diese Symptome und so manch andere, können auf eine Allergie oder Unverträglichkeit hindeuten. Ob aber wirklich eine Allergie dahinter steckt, kann nur ein Test bei deinem Arzt mit Sicherheit ans Tageslicht bringen. Dabei gibt es aber auch verschiedene Arten von Tests. Zum einen gibt es den Bluttest und zum anderen den sogenannten Prick-Test. Beide sind war etwas unangenehm aber aushaltbar und sehr sicher. Welcher Test bei dir angewandt wird, hängt dabei von deinem Allergietyp ab, also worauf der Verdacht einer Allergie besteht. Ich habe mich bereits mit beiden Arten auf Allergien hin testen lassen und das nicht nur einmal. Mein allererster Test, der durchgeführt wurde, war der Prick-Test als ich 18 war, um herauszufinden auf welche Pollen und Tiere sowie Schimmelpilze ich reagiere. Doch welcher Arzt führt einen Allergietest für dich durch und wie ist der Ablauf? Meine Erfahrungen und weitere Details findest du in meinem nachfolgenden Beitrag.
Der Prick Test auf dem Arm - So ist der Ablauf dieses Allergietests
Der Prick-Test wird bei einem Verdacht auf Allergien vom Typ I (Soforttyp) angewendet. In aller Regel führt diesen dein Haus- oder ein Facharzt durch. Dazu zählen Pollen-, Tierhaar-, Hausstaub-Milben-, Schimmelpilze-, Insektengift- und Latexallergie sowie zum Teil auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Nun fragst du dich aber bestimmt, wie der genaue Ablauf beim Prick-Test im Detail ist und was dich hier genau erwartet. Keine Sorge, das will ich dir erklären.
Zunächst wird dir ein Raster, meist auf die Innenseite deiner Unterarme angezeichnet. Um dich auf Allergien hin zu testen, werden dir die verschiedenen flüssigen Allergenpräparate auf die Haut getröpfelt. Deine Haut wird dann an diesen Stellen mit einem ganz winzig kleinen Skalpell oder einer Nadel leicht eingeritzt.
Des Weiteren wird auf eine Hautstelle eine Kochsalzlösung als Negativ-Probe (es darf keine Reaktion geben) und eine Histaminlösung als Positiv-Probe (es muss eine Reaktion geben) geträufelt. Das Anritzen deiner Haut ist zwar unangenehm aber auch kein Weltuntergang. Du bist ja bestimmt auch deutlich tapferer als ich.
Sind alle Präparate aufgetragen, musst du eine kurze Weile warten, bis alles zu wirken beginnt. Die Allergenpräparate gelangen dann über die Haut in den Körper und lösen bei einer vorhandenen Allergie eine Reaktion deiner Abwehrzellen an der Einstichstelle aus. Diese können sich in Form von Rötungen, Schwellungen (Quaddeln) und Juckreiz bemerkbar machen. Um so größer die Reaktion bzw. Quaddelbildung ausfällt, umso stärker ist die Sensibilisierung des Körpers gegen dieses Allergen.
Der Prick-Test ist meines Wissens nach der derzeit beliebteste und darüber hinaus ein sehr zuverlässiger Test. Er ist schnell, sicher und zeigt nach kurzer Zeit die Ergebnisse an. Deine hoffentlich negative Diagnose kann dann durch den Arzt gestellt werden.
Es gibt aber wie bei jeder Behandlung auch Risiken. Durch den Kontakt des Körpers mit den Allergenen kann es zu starken Reaktionen an der Einstichstelle bis schlimmstenfalls hin zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Beide Überempfindlichkeits-Reaktionen können jedoch durch die rechtzeitige Behandlung bzw. die Gabe von Medikamenten durch deinen Arzt behandelt werden. Mehr zu einem anaphylaktischen Schock erfährst du in Kürze in meinem Beitrag dazu.
Meine persönliche Erfahrung: Gegen welche Allergien wurde ich positiv getestet?
In meinem Fall wurde auch ich bei meinem ersten Allergietest auf alle möglichen Pollen inklusive gegen Hausstaub-Milben getestet. Nachdem mein Unterarm fertig beträufelt war, wurde ich nochmals für 15 Minuten ins Wartezimmer verfrachtet. Da es jedoch nach Sekunden schon anfing wie wild zu jucken und sich große Quaddeln bildeten, hielt ich es nur 5 Minuten aus, bis ich wieder nach draußen hin zu einer Arzthelferin stürmte.
Diese sagte mir dann natürlich, dass der Test doch noch gar nicht fertig sei, sah sich aber trotzdem mal meinen Arm an. Ihr entfuhr dann nur noch ein „Oh“ und ich konnte direkt ins Arztzimmer gehen. Mein ganzer Unterarm war mittlerweile rot, voller Quaddeln und juckte extrem.
Das muss man leider aushalten, da die Haut durch das Anritzen leicht verletzt ist und man durch das Kratzen Keime in die Wunden bringen könnte, was unschöne Entzündungen zur Folge haben könnte.
Der Arzt wertete den Allergietest dann aus und das Ergebnis war, dass ich, welch Wunder, bis auf die Negativ-Probe auf jedes einzelne Allergen reagiert habe. Auf Gräser, Roggen, Hasel, Erle und Birke sowie Beifuß, Ambrosia und Ampfer waren die Reaktionen besonders stark. Gegen Hausstaub-Milben, Buche, Eiche, Esche, Pappel, Ulme und Weide reagierte ich ebenfalls, aber nicht ganz so extrem.
Daraufhin entschied ich mich gemeinsam mit meinem Arzt für eine Hyposensibilisierung gegen Gräser, Roggen, Hasel, Erle und Birke, da diese bei mir besonders heftige Reaktionen hervorriefen und mich im Alltag sehr einschränkten. Mehr zu meinen Erfahrungen mit der Hyposensibilisierung erfährst du in meinem Beitrag zum Thema.
Der zweite Test: Da geht noch mehr!
Der zweite Prick-Test wurde dann drei Jahre nach dem Beginn der Hyposensibilisierung durchgeführt, da ich weiterhin an starken allergischen Symptomen litt und sich diese im Laufe der Zeit ja auch verändern können. Mein Hausarzt der den ersten Test durchführte, war inzwischen schon in Rente gegangen und die Nachfolgerin ist sogar Allergologin. Beim zweiten Prick-Test wurde ich auf Pollen, Tierhaare und Schimmelpilze getestet. Da meine erste Testung schon spannend war, zog mein zweiter Test dieses Mal gleich zwei Helferinnen in den Bann. So saßen wir zu dritt über meinen Arm gebeugt und sahen den Quaddeln beim Wachsen zu. Wir alle fanden das auch sehr amüsant und die Stimmung war folglich äußerst gut. Auf dem oben stehenden Bild siehst du übrigens meinen hübschen, mit Quaddeln übersäten Arm nach dem Test.
Es kam heraus, dass ich neben der Pollenallergien und Hausstaub-Milbe-Allergie wohl auch gegen Katzen allergisch bin. Sehr ungünstig, denn erst kurz zuvor zog ein Kätzchen bei uns ein. Wenn du mehr über meine Allergie auf Katzen erfahren möchtest, lies dir doch mal meinen Beitrag dazu durch. Positive Nachricht, Schimmelpilze können mir aktuell nichts. Immerhin!
Wer übernimmt die Kosten des Prick Allergietest, fragst du dich?
In aller Regel übernimmt deine Krankenkassen bei einer medizinischen Notwendigkeit die Kosten dafür. Sollte deine Kasse dies nicht übernehmen oder du dich einfach aus Interesse testen lassen möchtest und keine unmittelbare medizinische Notwendigkeit besteht, kann es sein, dass du den Test selbst bezahlen musst. Dann können die Kosten je nach Anzahl der Präparate variieren.
Ablauf des Blut Tests - Wann solltest du diesen Allergietest machen?
Ist für dich aus welchen Gründen auch immer ein Prick-Test nicht geeignet, kann dein Arzt auch einen Bluttest durchführen, um dich so auf mögliche bestehende Allergien zu testen. Dafür wird dir einfach etwas Blut abgenommen, wie bei einer ganz normalen Blutentnahme auch. Dies wird dann in ein Labor geschickt und dort durch verschiedene Untersuchungsmethoden auf eine mögliche Sensibilisierung hin getestet.
Soweit ich weiß, kann mit dem Bluttest auf Allergien gegen Pollen, Tierhaare, Hausstaub-Milben, Insektengifte, Medikamente, Schimmelpilze und Nahrungsmittel getestet werden. Vorteil des Bluttestes ist die einfache Durchführung im Rahmen einer normalen Blutabnahme. Allerdings können die Ergebnisse oft weniger genau und unspezifischer sein. Weitere Risiken sollte es hier allerdings nicht geben. Dein Arzt wird für dich bestimmt die individuell richtige Methode finden.
Ich persönlich finde die Prick-Tests angenehmer einfach weil ich Blutabnahmen hasse. Der Bluttest war bei mir allerdings notwendig, nach dem es den kuriosen Wespen-Vorfall gab. Durch die Auswertung meines Blutes auf Insektengiftallergien konnte so festgestellt werden, dass ich gegen Wespen allergisch bin, aber nicht gegen Bienen. Juhu!
Das Testergebnis war bereits nach drei Tagen da, dauerte demnach also überhaupt nicht lange. Wenn du mehr über meine Wespengiftallergie wissen möchtest, kannst du dir meinen Beitrag dazu ansehen. Dort erfährst du auch, welche durchaus lustigen Erfahrungen ich mit meiner Allergie gemacht habe.
Was solltest du meiner Meinung nach nun also tun?
Wenn du also unter deinen Symptome leidest und herausfinden möchtest, ob auch du an einer Allergie leidest, sprich doch mit deinem Hausarzt oder lass dir, wenn dieser keine Allergietests macht eine Überweisung zu einem Facharzt bzw. Allergologen geben. Schildere diesem dein Leiden genau und ausführlich. Wirklich Aufschluss wird dann nur ein Test geben.
Du brauchst wirklich keine Angst haben, beide Tests sind nicht schlimm und du bist ja auch super tapfer. Nach dem Auswerten der Tests kannst du gemeinsam mit deinem Arzt geeignete Behandlungsmöglichkeiten für dich oder eine Medikamenteneinnahme besprechen. Trau dich einfach, ein Leben mit weniger oder sogar keinen allergischen Symptomen ist viel mehr wert als die paar kurzen Pikser, die du bei einem Test aushalten musst. Ich drücke dir Daumen und wünsche dir alles Gute.