„Katzen liegen nicht faul rum, sie verschönern den Raum“. Diesen Spruch kennst du bestimmt und dieser trifft auf jeden Fall auch auf meinen Kater Dino zu. Ich merke es leider auch ziemlich schnell, wenn sich in einem Raum eine Katze aufgehalten hat. Wenn du in der Nähe von Katzen auch über Symptome wie Naselaufen, Niesreiz, Juckreiz im Hals, deiner Nase oder auf der Haut bekommst, könnte es sein, dass das erste Anzeichen deiner Katzenallergie sind und du gegen Katzen allergisch bist. Es ist wahnsinnig schön einen Stubentiger zu Hause zu haben. Wenn man dagegen jedoch allergisch ist, kann dies die Freude ganz schnell trüben. Leider war das auch bei mir der Fall. Um dich und deine Allergie gegen Katzen oder deinem Wunsch nach einer Katze trotz Allergie etwas zu unterstützen, teile ich hier meine Erfahrungen als allergische Katzenbesitzerin mit dir und gebe dir Tipps, welche dir sicherlich im Alltag helfen können. Aller Anfang war jedoch schwer. Deswegen erzähle ich dir Alles von den Anfängen bis hin zum heutigen Stand. Weiterhin verrate ich dir zu guter Letzt, welche Katzen sich für Allergiker eignen.
Erste Anzeichen und Symptome meiner Katzenallergie
Unser kleiner Kater kam im Frühjahr 2016 zu uns, nachdem er plötzlich bei meiner Mama während der Gartenarbeit auftauchte. Sie streichelte ihn und seitdem ging er auch nicht wieder. Ganz selbstverständlich übernahm der flauschige Vierbeiner das Regiment in unserem Haus. Auch ich war begeistert, da ich außer einem Kanarienvogel und Fischen noch nie ein Haustier besessen hatte, auch wenn ich mir immer einen Hund gewünscht hatte. Mit dem Einzug des flauschigen Katers, zog allerdings auch gleichzeitig eine unendliche Flut an Katzenhaaren mit bei uns ein. Hatschi!
Eigentlich ist man ja nicht direkt gegen das Fell der Katze allergisch, sondern gegen ein bestimmtes Protein. Dieses kommt dann jedoch, durch den Speichel, Urin und Talgdrüsen abgesondert, in Kontakt mit dem Fell, wo es hängen bleibt, um uns zu piesacken.
Die Allergene werden so in der Luft verteilt und lösen schließlich bei der Katzenallergie Symptome und erste Anzeichen wie Naselaufen, Kopfschmerzen, Zuschwellen der Atemwege und Augen, Juckreiz sowie Nesselsucht aus. Welch große Allergen-Schleuder so eine Katze sein kann und dass Katzenhaare wirklich überall ihren Weg hinein finden, habe ich schnell zu spüren bekommen.
Da zu dieser Zeit meine Hyposensibilisierung gegen die Pollen erst begonnen hatte und noch nicht wirklich anschlug, dachte ich zuerst meine Pollenallergie hätte sich weiter verschlechtert. Doch auch in meinem Zimmer, bei dem ich ja mein „Schleusensystem“ angewandt hatte, wurde es mit meinen allergischen Symptomen nicht besser. Die Nase lief Tag und Nacht, der Hals und die Augen juckten und alles war zugeschwollen. Nachts bekam ich sehr schlecht Luft und konnte daher kaum schlafen. Auf Dauer nicht sehr angenehm, wie du dir sicherlich vorstellen kannst.
Während sich die Taschentuch-Industrie über meinen Verbrauch an ihren Produkten sehr freute, kotzte mich es einfach nur noch an. Ich freute mich noch nie so sehr auf den Winter wie in diesem Jahr. Doch leider wurde ich auch hier enttäuscht. Während sich die Jahre vorher meine Allergiesymptome spätestens Mitte Oktober langsam verabschiedeten und besser wurden, merkte ich im Winter 2016 kaum einen Unterschied zum Frühjahr/Sommer. Meine Nase war rot wie die von Rudolph dem Rentier und ich kam mit dem Kauf von Taschentüchern kaum hinterher.
Eine wirkliche Verbesserung merkte ich erst, als ich 2017 ein paar Tage Urlaub in den Bergen machte. Obwohl ich dort über die blühendsten Almwiesen lief, konnte ich dabei vergleichsweise gut atmen. Selbst die Haut an meiner Nase erholte sich etwas. Voller Freude dachte ich schon: „Endlich greift die Hyposensibilisierung!“. Doch so viel Glück hatte ich dann wohl leider doch nicht...
So fand ich schließlich heraus, dass ich allergisch gegen Katzen bin
Als ich dann wieder zuhause angekommen war, kam dann jedoch die große Ernüchterung. Kaum war ich ein paar Minuten zuhause und streichelte meine süße Katze, kam die Allergie mit voller Wucht zurück. Es dauerte ein paar Monate bis ich den Kater dann schließlich als Auslöser für mein Leiden identifizierte. Wie ich diese Zeilen hier schreibe, klingt es dann doch eher offensichtlich. Aber so ist es wohl oft, wenn man über die Vergangenheit spricht.
Bei einem meiner nächsten Hyposensibilisierungstermine erzählte ich dann meiner Ärztin von meiner Vermutung. Diese machte dann einen erneuten Prick-Test, diesmal auch gegen Allergene von Tieren.
Dabei wurde wie bei einem normalen Prick-Test auch, zuerst ein Raster auf meinem innern Unterarm gezeichnet. Anschließend wurde mit einer kleinen Lanzette in die Haut gepiekst.
Auf diese Stelle wurden dann die jeweiligen Allergenpräparate wie z.B. Katze, Hund, Pferd und Schaf geträufelt. Mehr hierzu erfährst du in meinem Beitrag rund um die bei mir durchgeführten Allergietests
Kurze Zeit später bildeten sich bei dem Rasterfeld der Katze eine rote, juckende Quaddel mit einem Durchmesser von ca. einem Zentimeter. Du brauchst dabei aber keine Angst zu haben, die Stiche pieksen wirklich nur minimal. Unangenehm ist eigentlich mehr der Juckreiz, da man nicht kratzen darf und seien wir mal ehrlich: nur wenige Dinge sind besser als zu kratzen wenn es juckt, nichtwahr? Und in meinem Fall juckte es dolle.
Somit bestätigte sich meine Vermutung und es war eindeutig, dass mein kleiner Kumpel Dino mein Immunsystem richtig zum Schießen brachte.
Macht es Sinn eine Katzenallergie zu behandeln?
Anschließend an den Allergie-Test besprach ich mit meiner Ärztin das weitere Vorgehen und wie wir denn nun am besten meine Katzenallergie behandeln können. Leider gab es keine wirklich positiven Nachrichten. Von einer weiteren Hyposensibilisierung riet sie mir aus gleich zwei Gründen ab. Zum einen, weil ich mir schon eine Hyposensibilisierung gegen Gräßer/Roggen und die Frühblüher zu diesem Zeitpunkt unterzog und der zweite Grund war, dass eine Desensibilisierung gegen Tierallergien wohl leider eine viel geringere Erfolgschance bietet.
Da die Katzenhaare und der Speichel überall ihren Weg hinein finden, konnte sie mir nur einen einzigen Lösungsansatz bieten. Nämlich die Katze wegzugeben und alle, wirklich alle, Textilien und Möbel mit Textilien auszutauschen. Mit diesen doch sehr zerschmetternden und aufwändigen Neuigkeiten fuhr ich nach Hause und besprach dies dort mit meinen Eltern. Natürlich wollte niemand die Katze hergeben und auch das neu renovierte Haus mitsamt neuen Möbeln konnte nicht einfach ausgetauscht werden.
Die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung solltest du aber in meinen Augen unbedingt einmal mit deinem Arzt diskutieren. Wenn du noch nicht hinsichtlich anderer Allergien behandelt wirst, könnte dies bei dir vielleicht deutlich bessere Aussichten haben, als es bei mit der Fall ist.
Ich machte mich dann natürlich selbst auf die Suche nach Möglichkeiten die Symptome meiner Katzenallergie zu behandeln und zu lindern. Des Menschens bester Freund „Google“ half mir nur wenig weiter. Durch meine jahrelange Erfahrung mit Allergien kann ich dir aber sagen, dass weder Hausmittel noch irgendwelche Tinkturen oder Pülverchen etwas geholfen haben. Die tägliche Einnahme von Antihistaminika linderten meine Symptome zwar geringfügig, jedoch werde ich auf z.B. Ceterizin immer sehr müde und konnte mich nur noch schlecht konzentrieren. Auch bin ich kein Freund von Medikamenten, die den Körper dazu zwingen etwas zu vertragen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Dies muss jedoch jeder für sich entscheiden oder mit seinem Arzt darüber sprechen, da auch jeder die Medikamente unterschiedlich gut verträgt.
Eine Katze trotz Allergie?- Meine Erfahrungen und Tipps
Wenn du eine Katze trotz deiner Allergie dein Eigen nennst, dann geht es dir wie mir. Wie ich dir in den vorangegangenen Abschnitten bereits geschildert habe, kam meine Tierhaarallergie erst ans Licht, als unser Kater bereits bei uns eingezogen war. Da möchte man das Kätzchen natürlich nicht gleich wieder hergeben, sondern sucht nach Möglichkeiten, dass das Zusammenleben dennoch klappt. Nachfolgend möchte ich dir meine Tipps und Erfahrungen verraten, die ich in den letzten Jahren mit meiner Katze gesammelt habe und mir sehr geholfen haben. Ich bin mir sicher, dass diese auch dir helfen, wenn du allergisch gegen Katzen bist. Bitte sprich auch immer mit deinem Arzt und höre auf dessen Hinweise sowie Empfehlungen.
Abends todmüde ins Bett fallen und morgens aufwachen wie ein Zombie. Du kennst das? Dann geht es dir wie mir. Gerade am Anfang bekam ich nachts im Bett keine Luft, die Nase lief und alles juckte. So ging es mit lange Zeit, bis ich meinen Kater aus meinem Zimmer verfrachtet und alle Textilien ausgetauscht bzw. gründlich durchgewaschen habe. Es ist sehr wichtig, dass du deine Tierchen nicht mit in deinem Bett schlafen lässt, wenn du allergisch gegen Katzen bist! Auch wenn ich weiß, dass dir das sehr schwerfallen wird. Aber es wird dir große Erleichterung hinsichtlich deiner Symptome verschaffen.
Am besten sollte dein Liebling dein Schlafzimmer gar nicht erst betreten. Gerade im Bett bleiben die Haare und der Speichel deiner Katze kleben und quälen dich die ganze Nacht. Wenn du die ganze Nacht direkten Kontakt mit den Allergenen hast, kann das deine Atemwege beeinflussen und du bekommst schlecht Luft oder Juckreiz. Damit ist dann auch deine Erholung während des Schlafs gestört.
Zieh dir deinen Schlafanzug zudem am besten erst dann an, wenn du wirklich gleich ins Bett steigst. Wenn du damit nämlich auf dem Sofa lümmelst, können auch hier wieder die Allergene hängen bleiben, die du dann mit in dein Bett schleppst. Nutze das Schleusensystem und lagere deine getragene Kleidung am Besten außerhalb des Schlafraumes. Wasche dich bevor du ins Bett gehst gründlich oder dusche. Auch in den Haaren bleiben Allergene sehr gerne hängen. Der Idealfall ist natürlich, wenn du deine Katze allgemein viel draußen halten kannst und sie nur so wenig Räume wie möglich betritt.
Absolut banal, aber unglaublich effektiv. Wasche dir nach jedem Kontakt mit deiner süßen Katze deine Hände! Beim direkten Kontakt zu einer Katze z.B. beim Streicheln oder Tragen bleiben die Allergene an deinen Händen haften. Oftmals greift man sich dann unbewusst ins Gesicht oder ins Auge. Und schon sind die Allergene in deinen Atemwegen oder eben in deinen Augen. Und schon ist der Spaß für die nächsten Stunden garantiert. In so einem Fall hilft dir dann nur das gründliche Spülen deiner Augen bzw. das Ertragen der lästigen Symptome.
Wenn du dir allerdings immer schön brav deine Hände wäscht nachdem du deine Katze gestreichelt hast, werden die Allergene zum größten Teil abgewaschen. Du wirst merken, das hilft und die Symptome deiner Katzenallergie nehmen merklich ab.
Klingt simpel und offensichtlich, aber umso wichtiger ist dieser Tipp. Um eine Katze trotz Allergie zu halten, solltest du du die Gegenstände mit denen du und deine Fellnase zusammen kommen reinigen, denn umso weniger haften die Allergene daran. Wische Böden und sauge Teppiche am besten möglichst täglich, damit die Haare und der Speichel deiner Katze so weit es geht verringert werden. Wasche Polster und Decken wöchentlich oder benutze waschbare Überzüge. Vergiss auch deine Vorhänge dabei nicht.
Wechsle und wasche deine Kleidung häufig, wenn du allergisch gegen Katzen bist. Gerade in den Fasern von Textilien hängen Allergene oft richtig schön fest und quälen dich besonders lange. Und vor allem auch dann, wenn dein Haustier gar nicht in der Nähe ist. Auch wenn es oft lästig ist oder du nach einem langen Arbeitstag zu müde bist, um noch zu Putzen, tue es dennoch! Dann kannst du deine freie Zeit noch besser genießen und dich erholen. Der kurze Aufwand lohnt sich definitiv.
Wenn du diese Möglichkeit hast, nutze sie. Auch wenn es schwerfällt. Kann sich jedoch niemand um dein Haustier kümmern, trage zur Pflege oder Versorgung einen Mundschutz und Handschuhe. Dies verhindert, dass du mit den Allergenen direkt in Kontakt kommst. Bei der Fellpflege meiner Katze trage ich beispielsweise einen Mundschutz. Das Bürsten des Fells hat mir schon mehrmals richtige Allergie-Anfälle beschert, von denen ich Stunden gebraucht habe, um mich zu erholen. Das solltest du dir unbedingt ersparen.
Sollte deine Katzenallergie so schlimm sein, dass ein normales, für dich erträgliches Zusammenleben mit deinem Tier nicht mehr möglich ist oder du an allergischem Asthma leidest, solltest du auch die Suche nach einem neuen Zuhause für deinen felligen Freund in Erwägung ziehen. Ja ich weiß, das ist ein schwerer und drastischer Schritt, den du dir im Notfall auch wirklich gut überlegen musst. Aber auch in einer anderen Familie wird es deinem Liebling gut gehen und dir mit deiner Krankheit deutlich besser.
Seit ich von Zuhause ausgezogen bin und ich ohne Katze bei meinem Freund wohne, geht es mir viel besser und die Symptome der Katzenallergie bleiben aus. In meinem Fall wusste ich aber, dass es Dino bei meinen Eltern gut geht und er dort nun alleiniger Herrscher und Kommandant der Familie ist. Ich glaube das genießt er!
Mir ist durchaus bewusst, dass diese Entscheidung sehr individuell und folgenschwer ist. Allerdings solltest du auch wissen, dass eine Allergie wandern kann und aus den oberen in die tieferen Atemwege gelangen kann. Dies kann im schlimmsten Fall Asthma zur Folge haben, wie in meinem Fall. Und ich kann dir sagen, keine Luft mehr zu bekommen ist ziemlich blöd, was ich dir aus eigener Erfahrung sagen kann. Meine Lunge merkt ziemlich schnell wenn ein Stubentiger in der Nähe ist und beginnt dann dementsprechend darauf mit Husten zu reagieren. Wenn alles nichts nützt, solltest du diese Option nicht sofort vom Tisch nehmen.
Gibt es Katzen für Allergiker?
Hast du noch kein Haustier und du möchtest unbedingt trotz Allergie eine Katze, kommen nun gute Nachrichten auf dich zu. Es gibt nämlich auch Katzenrassen, die weniger allergieauslösend sind und sich daher besser für dich eignen. Dazu gehören nach meiner Recherche die Sibirische, die Russisch Blau, Siam-, Bengal- sowie die Burma-Katzen. Auch Nacktkatzen wie die Sphynx und die Rex-Katzen sind allergikerfreundlich.
Da jedoch jeder Mensch individuell reagiert, solltest du deine Reaktion auf die Katzen zuerst ausprobieren. Verbringe am besten mal einen Tag im Tierheim oder beim Züchter mit deinem Wunschkätzchen und warte ab ob du eine Reaktion zeigst. Aus eigener Erfahrung kann ich dir hier aber leider nicht berichten, welche Rasse sich hiervon am besten eignet.
Sprich das aber unbedingt vorab einmal mit deinem Arzt durch. Dieser kennt deinen Gesundheitszustand am besten. Hier ist Vorsicht definitiv besser als Nachsicht. Nicht nur wegen deinem Wohlbefinden sondern auch zum Wohle de Kätzchens. Nicht, dass es dann im Zweifel doch nicht klappt. Wichtig zu wissen ist aber, dass es auch eher geeignete Katzen für Allergiker gibt.
Auch wenn eine Katzenallergie nervig sein kann und dich in deinem Zusammenleben mit dem Tier belasten kann, gibt es trotzdem Möglichkeiten, um deine Beschwerden zu verbessern und trotzdem Tierbesitzer zu sein. Sehe welche Tipps dir helfen und rede mit deinem Arzt welche Behandlungsmethoden für dich passend sind.
Ich wünsche dir und deinem Vierbeiner eine tolle gemeinsame Zeit und viel Spaß.