Was ist klein, gelb/schwarz und nervt an einem schönen Sommertag wahnsinnig? Genau, eine Wespe. Wenn du in der Sonne sitzt und genüßlich dein Eis schlecken möchtest oder du einen schönen Tag am See verbringen und grillen möchtest, gibt es immer Jemanden, der dir das nicht gönnt und nur darauf wartet dir deinen Tag zu vermiesen, indem er ständig um dich schwirrt. Diese kleinen Störenfriede können dir den Sommer ganz schön vermasseln. Vor allem dann, wenn du gegen Wespenstiche allergisch bist, so wie ich. Im nachfolgenden Beitrag möchte ich dir von meinen Erfahrungen mit meiner Wespenstich-Allergie erzählen, welche Symptome sich bemerkbar gemacht haben und welche Tipps ich über die Jahre gesammelt habe. Was befindet sich alles in meinem feschen Anaphylaxie- bzw. Wespenallergie-Notfallset? Ich werde es dir verraten, aber wehe du wirst neidisch. Welche Erfahrung hat mein Umfeld mit der Hyposensibilisierung gemacht?
Meine kuriose Erfahrung mit der Wespenstich-Allergie
Die meisten Menschen entdecken ihr Leiden an der Wespenstich-Allergie erst dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist und sie gestochen wurden. Bei mir war das auch nicht anders. Dann heißt es schnell handeln, denn von nur leichten Wespenallergie Symptomen wie Schwellungen und Juckreiz an der Einstichstelle, über Übelkeit, Schwindel und Hautausschlag bis hin zu schwerer Atemnot und anaphylaktischem Schock kann hier alles dabei sein. Und das innerhalb von wenigen Minuten. Wenn dann kein Wespenallergie-Notfallset oder ein Arzt in der Nähe ist, kann ein Stich aufgrund von Herz-Kreislaufversagen auch tödlich enden. Welche Erfahrung ich mit meiner Wespenstich-Allergie gemacht und welche speziellen Tipps ich für dich habe, erfährst du hier.
Dass man Wespen am besten in Ruhe lässt (gleichzeitig auch mein erster Tipp) habe ich im August 2019 nachts um 00.30 Uhr auf einem Feld mitten in der fichtelgebirgischen Pampa gelernt.
Dort fand nämlich ein kleines Festival statt, das ich gemeinsam mit meinem Freund und seinen Bekannten besuchte. Da ich am nächsten Morgen mit den Kids aus meiner Arbeit ins Zeltlager fahren sollte, war ich an diesem Abend Fahrerin, mit der Absicht nicht allzu lange zu bleiben. Zumindest das hat dann geklappt...
Als wir nachts dann zurück zum Auto liefen, welches auf einem Feld geparkt war, um langsam aufzubrechen, luden die Jungs, die noch bleiben wollten ihre Sachen aus und wir quatschten noch kurz.
Plötzlich merkte ich, wie mich etwas in den linken Fußknöchel stach. Da der Schmerz relativ stark war, wollte ich nachschauen, was mich da gestochen hatte. Da es dunkel war, schaltete ich die Taschenlampe meines Handys an. Horror! Meine beiden Beine waren voller Wespen. Ich wurde panisch und begann hysterisch aufzustampfen und zu schreien. Resultat aus dieser Glanzleistung meinerseits war, dass die Wespen nur noch mehr zustachen. Meinem besonderen Talent, in peinliche und kuriose Situationen zu geraten, machte ich also auch in dieser Nacht wieder alle Ehre, als ich über das (wahrscheinlich einzige auf dem Feld befindliche) Nest der Erdwespen wie Godzilla herfiel und zerstörte.
Meine Begleiter dachten, ich habe völlig einen an der Waffel, da von ihnen zuerst Niemand gestochen wurde, ich jedoch schrie wie am Spieß und durch die Gegend sprang. Als mein Freund dann jedoch auch einen Stich in den Nacken bekam, da ich natürlich in seine Richtung gerannt war, stand ich nicht mehr ganz so verschroben da. Wir stiegen dann sofort ins Auto ein, um der fragwürdigen Situation zu entkommen.
Leider nahmen wir auch dort noch mehr Wespen als blinde Passagiere mit und ich wurde auch im Auto noch in die Hand gestochen. Da mein Freund etwas getrunken hatte, fuhr ich das Auto und schlug den Weg nach Hause ein.
Nach ein paar Minuten merkte ich jedoch, dass etwas nicht stimmte und ich bekam Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und ein beklemmendes Gefühl in der Brust beim Atmen, welches auch immer schwerer fiel. Also fuhr ich Richtung Notaufnahme und rollte dort auf dem Parkplatz ein.
Diese Symptome meiner Wespenallergie begleiteten mich
Den Rest weiß ich nur noch aus den Erzählungen meines Freundes, da ich bereits kaum noch ansprechbar und orientierungslos war. Weil bei uns auf dem Dorf nachts um kurz vor 1.00 Uhr in der Notaufnahme nichts los ist, mussten die Schwestern die diensthabende Ärztin erst wecken. In dieser Zeit wurde ich an die Überwachungssysteme angeschlossen, ein Zugang gelegt und der Blutdruck überwacht. Als die Ärztin eintraf, gab diese mir die Gegenmittel.
Scheinbar war sie noch etwas müde, da sie leider nicht das Blutgefäß traf, sondern mir die Mittel einfach ins Gewebe laufen lies. Damit dauerte es ein paar Minuten länger bis ich eine Besserung merkte. Ich habe dir einmal ein Foto aus der Notaufnahme der besagten Nacht mitgebracht, auf dem du den Schlamassel gut erkennen kannst. Nein, ich bin normalerweise nicht Popeye und das sieht gewöhnlich nicht so aus...
Dann ging es jedoch stetig bergauf mit mir und die Symptome der Wespenallergie gingen zurück. Der Schwindel und die Übelkeit ließen nach, das Atmen wurde wieder einfacher und ich wieder klarer. Ein paar Stunden musste ich noch zur Überwachung im Krankenhaus bleiben, ehe ich wieder nach Hause konnte. Um die allergische Reaktion meines Körpers auf die Wespenstiche etwas runter zu drücken, bekam ich wieder mein heißgeliebtes (Achtung Ironie!) Ceterizin.
Zur weiteren Überwachung sollte ich am nächsten Tag meine Hausärztin aufsuchen, welche aber im Urlaub war und ich zur Vertretung musste. Diese sah sich meine insgesamt neun Stiche an. Leider war eine der Wespen wohl auch noch Überträger eines Erregers, weswegen sich einer der Stiche entzündet und sich ein kreisrunder Ausschlag darum gebildet hatte.
Sie verschrieb mir aufgrund der Gefahren einer Wundrose eine Salbe und ein Wespenallergie-Notfallset (seitdem mein treuer Begleiter) für den Fall von weiteren Stichen. An die Fahrt ins Zeltlager war jedoch nicht mehr zu denken.
Durch die Vielzahl an Stichen und die Menge an Wespengift kämpfte ich noch knapp eine Woche mit den Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Schwindel, Juckreiz und Kopfschmerzen. Die Entzündung des Stichs ging durch die Salbe zurück. Was jedoch blieb ist die Angst vor Wespen. Sobald ich eine Wespe sehe, bekomme ich Panik und fange an zu wimmern oder zu schreien. Manchmal renne ich auch weg oder verkrampfe mich bis die Wespe weg ist. Aber immerhin ein gutes Warnsystem für alle Anwesenden.
So wurde die Diagnose schließlich gestellt, dass ich allergisch gegen Wespenstiche bin
Als ich dann wenig später wieder bei meiner Hausärztin saß, fragte ich Sie natürlich, ob es sein könnte, dass ich auch allergisch gegen Wespenstiche bin. Wundern würde es mich ja nicht. Nach den vergangenen Ereignissen natürlich noch weniger. Auch ihr kam das alles verdächtig vor. Auch wenn es natürlich auch einfach an der großen Menge an Gift gelegen haben könnte. Immerhin sind 9 Stiche ja doch nicht gerade wenig und sonderlich viel wiege ich ja auch nicht. Die Menge macht ja schließlich das Gift.
Zur Sicherheit veranlasste meine Ärztin einen weiteren Allergie-Bluttest, um zu testen, ob ich nicht vielleicht doch allergisch gegen Wespenstiche bin. Hierfür nahm Sie mir ein paar Röhrchen Blut ab und schickte Sie ins Labor. Wirklich besser als die Ärztin im Krankenhaus stach Sie leider auch nicht. Mein armer Arm. Wenn du erfahren möchtest, welche Allergietests es gibt und wie diese ablaufen, dann schau doch mal auf meinem Beitrag zu diesem Thema vorbei. Dort teile ich auch meine persönlichen Erfahrung davon mit dir.
Nach wenigen Tagen war dann auch das Ergebnis schon da. Welch große Überraschung, natürlich bin ich auch allergisch gegen Wespenstiche. Ich kann aber nicht behaupten, dass mich das groß verwundert hätte. Ein weiterer Haken auf meiner stetig anwachsenden Liste.
Tipps für den Umgang mit deiner Wespenstich-Allergie im Alltag
Leider habe ich bisher noch keinen Weg aus dieser Angst gefunden. Jedoch ein paar Tipps für dich zusammengestellt, die dir helfen sollen eine Kollision mit den Insekten zu vermeiden und dich vor Ihren Stichen zu bewahren. Ob sich wirklich jeder Tipp wissenschaftlich belegen lässt vermag ich nicht zu beurteilen. Mir helfen diese im Alltag aber gut mit meiner Wespenstich-Allergie zu leben. Falls du noch weitere Tipps hast, lasse es mich doch bitte in den Kommentaren wissen. Gerne füge ich diese dann noch hinzu.:
Leider gibt es nicht viele Maßnahmen, die du gegen Wespen vornehmen kannst, die garantieren, dass du nie mit ihnen in Kontakt kommst. Eine hundertprozentige Isolation ist aber natürlich auch nicht das Ziel. Wichtig ist, dass du ohne übertriebene Angst dein Leben trotz Wespenstich-Allergie bestreitest und keine unnötigen Risiken eingehst. Meine Tipps können dir hoffentlich dabei helfen, den ein oder anderen Stich zu vermeiden.
Mein Wespenallergie-Notfallset für den Fall der Fälle
Zur Sicherheit und für den Notfall bekommst du bei einer Wespenstich-Allergie ein Notfallset von deinem Arzt verschrieben. Auch ich habe seit dem vogelwilden Vorfall ein kleines Täschchen, gefüllt mit Medikamenten für den Fall eines Stiches oder eines anderen allergischen Notfalls.
Mein persönliches Set besteht aus dem Autoinjektor „FASTJEKT“ des Herstellers Meda. Dieser beinhaltet eine Einmaldosis einer Injektionslösung mit Epinephrin (Adrenalin). Der FASTJEKT ist ein EPI-PEN der im Notfall via herausspringender Nadel in den Oberschenkelmuskel gegeben wird. Dies kennst du vielleicht aus Filmen und sieht immer sehr dramatisch aus. Um dies zu üben, gibt es sogenannte Demo-Pens.
Diese sehen aus wie der normale EPI-PEN nur ohne Nadel (Gott sei Dank). Dein Arzt wird dir die Verabreichung damit also erklären. Nur keine Angst, wenn es nicht beim ersten Mal klappt. Dafür übst du ja. Für Kinder gibt es auch den „FASTJEKT Junior“ mit einer geringeren Wirkstoffmenge.
Zur weiteren Notfallbehandlung habe ich auch „Fenistil Tropfen“ und Celestamine N liquidum mit Betamethason bekommen. Die müssen jeweils getrunken werden, um im Akutfall weitere allergische Reaktionen auf den Wespenstich und damit Symptome der Wespenallergie zu verringern oder zu vermeiden. Es gibt aber natürlich auch andere Medikamente für solche Notfälle. Welche im Detail für dich passend sind, entscheidest du gemeinsam mit deinem Arzt. Im Anschluss an einen Stich und die Anwendung deines Wespenallergie-Notfallsets, solltest du unbedingt einen Arzt oder direkt eine Klinik aufsuchen. Vorsicht ist ja bekanntlich besser als Nachsicht.
Ein Anaphylaxie-Notfallset kaufen - Wer übernimmt die Kosten?
Vor den Kosten brauchst du keine Angst zu haben, da diese in aller Regel von deiner Krankenkasse übernommen werden. In meinem Fall musste ich bei den flüssigen Lösungen jeweils nur die 5,00 € Rezeptgebühr selbst dazu bezahlen. Für den Autoinjektor musste ich 9,70 € zuzahlen. Ingesamt waren es also keine 20,00 €, die mich die Medikamente gekostet haben. Im Notfall können diese aber bei dir eine Anaphylaxie vermeiden. Ein sehr fairer Deal wie ich finde!
Aber Achtung! Bitte beachte unbedingt die Lager- und Temperaturbedingungen deiner Medikamente! Einige dürfen nicht über 25 Grad gelagert werden. Gerade im Sommer ist diese Grenze jedoch schnell überschritten und dein Medikament kann seine Wirkung verlieren, was es im schlimmsten Fall unwirksam macht. Dumm, wenn dies aber dein Leben retten soll.
Daher kann ich dir nur ein Thermocase empfehlen, diese besitzen eine spezielle Isolierung, die extreme Temperaturen ausgleichen. Ich selbst benutze ein Thermocase von Reisenthel. Ich habe es dir gleich einmal mit verlinkt, falls du noch eines brauchen solltest. Dies hat genau die richtige Größe um alles bequem unterbringen zu können und zusätzlich noch ein kleines Fach, in dem du deinen Allergikerpass oder Notrufnummern und -kontakte für Ersthelfer verstauen kannst. Weiterer Vorteil ist, dass du all deine Medikamente zusammen an einem Ort hast und im Notfall schnell anwenden kannst. Außerdem ist es mit um die 15,00 € relativ preisgünstig und es gibt sie in verschiedenen Designs. Da findet von alt bis jung jeder was.
Was gibt es beim Wespenallergie-Notfallset sonst noch zu beachten?
Da du dein Notfallset immer bei dir tragen musst, ist es natürlich selbstverständlich, dass es dich auf all deinen Reisen begleitet. Um es z.B. im Flugzeug mitführen zu dürfen, solltest du dir jedoch eine Reisebescheinigung für die notwendige Mitnahme von deinem Arzt ausstellen lassen. Die meisten Fluggesellschaften erlauben dies nämlich nur, wenn eine schriftliche Bescheinigung vorliegt. Im Ausland kann es durchaus schwer sein, einen neuen EPI-PEN zu bekommen. Stelle vorher also sicher, dass du für den Notfall ausreichend ausgestattet bist.
Weise auch deinen Partner, deine Familie, Freunde und Kollegen über den Umgang mit den Medikamenten im Notfall ein. Es ist leider auch möglich, dass du nicht mehr selbst in der Lage bist, diese richtig anzuwenden. Dann ist es von großem Vorteil und zwingend erforderlich, dass dir jemand helfen kann.
Zudem solltest du dein Wespenallergie-Notfallset immer am selben und ausgemachten Ort lagern. Suche dir für dein Set ein schattiges Plätzchen, so dass es für dich und dein Umfeld ständig griffbereit ist. Achte aber darauf, dass es vor Kindern geschützt ist, um gefährliche Unfälle zu vermeiden.
Achte auf das Ablaufdatum deiner Medikamente im Wespenallergie-Notfallset, um sicherzustellen, dass diese im Zweifel auch noch wirksam sind. Bei dem Autoinjektor von „FASTJEKT“ gibt es zusätzlich ein kleines Sichtfenster. Trübt sich dieses, ist die Lösung kaputt und darf nicht mehr angewandt werden. In diesem Fall musst du diese unbedingt sofort durch ein neues Exemplar ersetzen.
Was tun wenn es doch zu einem Wespenstich kommen sollte?
Manchmal lässt es sich nicht vermeiden und es kommt zu einem Stich der Übeltäter. Nachfolgend habe ich dir einmal kurz zusammen getragen, was es in einem Ernstfall meiner Meinung nach zu beachten gibt. Spreche aber alles unbedingt mit deinem Arzt durch. Ich kann nur meine Erfahrung mit dir teilen und was ich aus den Gesprächen mit meinen Ärzten über die Jahre gelernt habe. Im Fall der Fälle solltest du:
Meine Erfahrung mit der Hyposensibilisierung gegen Wespenstiche
Bei einer schweren Wespenstich-Allergie kann auch eine Hyposensibilisierung lebensrettend sein. Bei dieser Therapie wird der Körper langsam und kontrolliert an das Gift gewöhnt und somit die allergische Reaktion deines Immunsystems verringert. Wie eine Hyposensibilisierung im Allgemeinen abläuft, welche Kosten entstehen und was du sonst noch so dazu wissen musst, erfährst du in meinem Beitrag zu diesem Thema. Damit du nicht lange suchen musst, habe ich dir diesen gleich mal mit verlinkt.
Eine Hyposensibilisierung gegen Wespenstiche habe ich zum aktuellen Zeitpunkt allerdings noch nicht geplant. Der Grund hierfür ist, dass ich wohl nur leicht allergisch gegen Wespenstiche bin. Zum Glück! Daher kann ich an dieser Stelle leider keine persönliche Erfahrung hinsichtlich der Hyposensibilisierung gegen Wespenstiche teilen. Sobald ich dies aber angehen werden, findest du alles weitere hier. Vorbeischauen lohnt sich also immer! Wenn das bei der anders sein sollte, besprich diese Möglichkeit unbedingt einmal mit deinem Arzt. Meine Tante konnte ihre Allergie auf diesem Weg zumindest sehr gut in den Griff bekommen.