, ,

Diagnose Asthma Bronchiale – Was bedeutet dies für deinen und meinen Alltag?

Ein Erwachsener atmet zwischen 12 und 15 mal pro Minute. Das sind ca. 20000 Atemzüge pro Tag. Atmen ist essenziell und ein Reflex. Im Alltag macht man sich also kaum Gedanken darüber, was unsere Lunge alles leisten muss. Bewusst wird einem dieser Prozess meist erst, wenn wir uns extrem anstrengen oder etwas nicht mehr so ganz damit stimmt. Dann sind wir schnell mal außer Puste. Keine Luft mehr zu bekommen ist schrecklich und versetzt einen schnell in Panik. Atemnot ist jedoch Alltag für Millionen von Menschen, für die die Diagnose Asthma Bronchiale lautet, so wie mich. Einer chronische Entzündung der Atemwege. Symptome und Anzeichen für Asthma sind vor allem Husten und anfallsartige Atemnot, Tipps im Umgang mit der Erkrankung findest du am Ende des Beitrags. Dabei gibt es zudem verschiedene Typen der Erkrankung. Zum Beispiel die allergische und die nichtallergische Form oder auch Mischformen. In meinem Fall kam mein Asthma durch meine Allergien. Wenn du dich auf meinen Blog verirrt hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch du dich näher damit befassen musst und direkt oder indirekt davon betroffen bist.

Meine Erfahrung mit Asthma durch meine Allergien

Auch ich leide an Asthma. Seit wann ich daran leide, kann leider nicht mehr genau zurückverfolgt werden, da es in meinem Fall schleichend kam. Das etwas nicht stimmte, merkte ich jedoch schon im Frühjahr 2020. Es fiel mir zunehmend schwerer zu atmen und ich hatte ständig Husten mit Auswurf. Viel gedacht hatte ich mir dabei allerdings nicht, da man sich irgendwann daran gewöhnt und es mich nicht weiter störte. Im Herbst 2020 bekam ich jedoch beim Herumblödeln einen Hustenanfall, bei dem sich meine Lunge schmerzhaft verkrampfte, ich keine Luft mehr bekam und nur noch röchelte.

Da dies jedoch mein erster Anfall war, tat ich dies auf mein vorheriges Gelächter ab und dachte, ich hätte mich nur verschluckt. Da dies auch während einer Zeit war, in der Corona in unserer Gegend um sich schlug, wollte ich wegen einem Hustenanfall nicht gleich zum Arzt rennen. Ein paar Tage später, hatte ich jedoch beim Einschlafen einen zweiten Anfall. Da wurde ich dann doch etwas stutzig.

 So wurde die Diagnose Asthma  Bronchiale bei mir gestellt

In der darauffolgenden Woche hatte ich einen Termin bei meiner Ärztin zur Hyposensibilisierung. Dort schilderte ich ihr die Vorfälle und sie ordnete sofort einen Lungenfunktionstest an. Dieser wurde dann auch sogleich in der Beobachtungszeit der Hyposensibiliserung durchgeführt. Dazu saß ich in einem sehr futuristisch & spacig aussehenden Glaskasten und bekam eine Nasenklammer aufgesetzt. Die Arzthelferin gab mir Anweisung wann ich einatmen und kräftig ausatmen sollte. Als der Test geschafft war, sah sie sich die Ergebnisse an und wertete diese aus. Als sie mir danach sagte, dass ich nochmal zur Ärztin müsse, war mir bereits klar, dass irgendetwas nicht so ganz stimmt. Die Ärztin sah sich die Auswertung ebenfalls an und erklärte mir die einzelnen Werte. Einer dieser Werte lag nur noch bei 28 Prozent und keiner war besser als 70 Prozent. Die Diagnose lautete Asthma Bronchiale. 

So läuft die Behandlung meiner Symptome: Meine Helferlein für den Fall der Fälle

So bekam ich das Salbutamol-Spray für einen akuten Anfall und den Bufori EasyHaler für die tägliche Anwendung verschrieben. Der Bufori EasyHaler beinhaltet den Wirkstoff „Budesonid“ der zu der Gruppe der Kortikosteroide gehört und wirkt entzündungshemmend sowie abschwellend auf die Lunge. 

Der Inhalator beinhaltet ein Pulver was durch das Mundstück und einem tiefen Einatmen in die Lunge gelangt. Dieses muss ich zweimal täglich und somit regelmäßig anwenden, um eine Verbesserung der Beschwerden zu erreichen.

Dabei ist es sehr wichtig, die Zähne nach der Anwendung zu Putzen, da ansonsten Pilze und Soor im Mundraum entstehen können (sieht auf Google sehr unangenehm und nicht erstrebenswert aus). Also lieber einmal zu viel geputzt und gespült, als zu wenig. Bei einem akuten Asthma-Anfall kann der EasyHaler allerdings nicht angewandt werden, da er den Anfall nicht beenden kann. 

Asthma Behandlung - Was hilft bei Asthma durch Allergien?

Bei akuter Atemnot kommt der Salbutamol-Inhalator zum Einsatz. Dieser beinhaltet jedoch kein Pulver, sondern ein Dosieraerosol, welches die verkrampften Atemwege wieder entkrampft und weitet. Salbutamol kann auch vorbeugend bei anstehender großer Belastung für die Lunge angewandt werden. Beide Arzneimittel sind verschreibungspflichtig! Du solltest also immer darauf achten, dass noch genügend Medikament vorhanden ist! Sprich in jedem Fall alles im Detail mit mit deinem Arzt ab. Ich kann nur aus meiner Erfahrung und nach bestem Wissen und Gewissen berichten.

Die ersten Anzeichen bei Asthma: Worauf musst du achten?

Wenn also auch du unter Atemnot leidest oder auch das Gefühl hast, dass etwas nicht mit deiner Lunge stimmt, wende dich unbedingt an deinen Arzt! Die ersten Anzeichen für Asthma sind nicht immer die typischen Anfälle, an die man zuerst denkt, wenn man von Asthma hört. Bei mir fühlt es sich auch oft so an, als hätte ich einen kiloschweren Sack auf meinem Brustkorb liegen. Manchmal ist es auch ein Hustenanfall, bei dem sich die Lunge schmerzhaft zusammenzieht. 

Asthma Anzeichen - Husten und Atemnot

Auch wenn du das Gefühl hast, nicht genügend Luft in deine Lunge zu bekommen, kann dies ein Hinweis darauf sein. Viele Hausärzte führen die Lungenfunktionstests selbst durch und wenn nicht, bekommst du einfach eine Überweisung zum Spezialisten. 

Du brauchst aber wirklich keine Angst davor zu haben. Der Lungenfunktionstest ist völlig schmerzfrei und außerdem eine Kassenleistung und kostet dich demnach keinen Cent. Für die Inhalatoren musste ich jeweils nur die Rezeptgebühr bezahlen. Sprich mit deinem Arzt und gemeinsam werdet ihr bestimmt eine Behandlung für dein Asthma finden.

Welche Ursachen kann deine Erkrankung haben?

Es gibt verschiedene Auslöser von Asthma Bronchiale. In meinem Fall ist es leider nicht so ganz klar, was die Krankheit ausgelöst hat. Ich persönlich vermute, dass mein Asthma durch meine Allergien entstand, die mich seit der Kindheit begleiten. Allerdings können auch verschiedene Krankheiten  die Ursache sein.

Im November 2019 bin ich zudem an einem Erreger erkrankt, der mich über 6 Wochen mit Husten und Fieber quälte. Die verschiedenen Antibiotika und andere Medikamente schlugen nicht an und ich war wochenlang vom alltäglichen Leben und der Arbeitswelt abgeschnitten. 

Da mein Arzt eine Lungenentzündung befürchtete, musste ich ins Krankenhaus, um meine Lunge röntgen zu lassen. Auf den Bildern waren vernarbte Stellen und Schatten in den Lungenflügeln zu sehen. Kurz vor Weihnachten ging es mir dann langsam besser, aber so richtig fit war ich danach für mehrere Monate nicht. 

Wie du also siehst, kann nicht immer zu 100 Prozent der Auslöser für Asthma Bronchiale festgemacht werden. Deswegen ist es umso wichtiger, dass du mit einem Arzt darüber sprichst, wenn du Schwierigkeiten beim Atmen oder im Allgemeinen mit der Lunge hast. Nur ein Arzt hat das Fachwissen bzw. die Erfahrung und kennt auch dich sowie deine allgemeine Gesundheit. Verlasse dich nicht auf Wundermittel wie du sie oft im Internet angepriesen bekommst. In einem akuten Anfall hilft dir nur ein Inhalator. Für Selbstexperimente ist die Erkrankung in meinen Augen zu ernst.

Asthma Tipps und Erfahrungen - Leben mit der Diagnose

Meine Tipps & Tricks für dich im Alltag mit Asthma Bronchiale

Was du noch tun kannst, um mit deinem Asthma besser zurecht zu kommen, möchte ich dir in den nachfolgenden Abschnitten aufzeigen. Aber Achtung! Dies sind nur meine Erfahrungen und Tricks, die mir persönlich helfen! Jeder Mensch und jedes Asthma ist anders. Höre auf dich und die Anweisungen deines Arztes. Beachte beim Ausprobieren und Testen immer dein persönliches aktuelles Befinden und deine Grenzen!

  • Trage deine Inhalatoren immer bei dir! Diese retten dir im Notfall das Leben. Bei einem akuten Anfall hast du nicht die Zeit, erst ewig nach deinem Asthma-Spray zu suchen. Wenn du aber auch eher zu der Sorte Chaos-Queen oder -King gehörst, so wie ich, wird dir es oft passieren, dass du keinen Plan hast, wo das Ding gerade liegt. Meine Lösung dafür war meine Ärztin zu bitten mir weitere Rezepte für Inhalatoren auszustellen. Ein Inhalator ist in der Arbeit gelagert. Meine Kollegen wissen Bescheid, wo dieser liegt und können ihn mir im Notfall bringen. Ein weiterer Inhalator ist zu Hause auf dem Regal neben meinen Schlüsseln deponiert. So sehe ich ihn, wenn ich das Haus verlasse und denke daran, ihn mitzunehmen. Ein weiterer sehr praktischer Ort wäre das Auto um einen Inhalator zu deponieren. Hierbei musst du jedoch auf die Temperaturen acht geben.
  • Der Inhalator steht unter Druck und darf keinen extremen Temperaturen ausgesetzt sein, da er sonst kaputt gehen könnte. Überlege dir also, wo es für dich Sinn macht, einen Inhalator aufzubewahren, damit du immer einen in deiner Nähe hast. Dies kann z.B. deine Sporttasche,  das Haus deiner Freunde bzw. Eltern oder die Schule bzw. Arbeit sein. Das Medikament sollte allerdings so gelagert werden, dass es sich außerhalb der Reichweite von Kindern befindet und einer möglichst gleichbleibenden Umgebungstemperatur ausgesetzt ist.
  • Betreibe Ausdauertraining! Auch wenn es dir durch das geringere Lungenvolumen sogar noch schwerer als anderen fällt - Ausdauertraining steigert das Lungenvolumen sowie die Atemleistung und reißt die Bronchien richtig schön frei. Dass es schwerfällt dies regelmäßig umzusetzen, weiß ich nur zu gut. Meine eigene Ausdauer ist kaum vorhanden und beim Wandern wird mir regelmäßig schlecht und schwindlig vor Anstrengung. Dies ist ein Punkt an dem ich selber noch weiter arbeiten muss. Besprich deine sportlichen Aktivitäten mit deinem Arzt und ihr werdet gemeinsam einen gesunden Weg für dich finden. Nichts tun ist aber auch keine zielführende Lösung.
  • Wechsel regelmäßig deine Bettwäsche! Vor allem wenn du zusätzlich noch an Allergien, beispielsweise gegen Hausstaub leidest. Dann ist es wichtig, dass du die Anzahl an Staub, Pollen, Milben und anderen Allergenen in deinem Schlafgemach so gering wie möglich hältst. Nur so hast du eine ruhige Nacht und einen erholsamen Schlaf. Dies gilt auch für alle anderen Allergene, die täglich auf dich einwirken.
  • Höre das Rauchen auf! Durch das Rauchen von Tabak gelangen Nikotin und Teer in deine, bereits durch das Asthma geschädigten Atemwege und die Lunge. Dies kann deine Beschwerden noch verstärken und weitere Krankheiten auslösen. Spar dir lieber dieses Leid und das Geld und gönn dir davon einen schönen Urlaub.
  • Nutze die gute Meerluft! Sie wirkt bei Allergien und Asthma beruhigend. Eine Woche an der Nordsee tat mir sehr sehr gut. Nicht nur Wattwandern war ziemlich spannend sondern auch zu spüren, wie viel besser es mir mit meinen Allergien und der Atmung ging.
  • Achte auf deine regelmäßige Medikamenteneinnahme! Nur so kann die gewünschte Wirkung eintreten und deine Beschwerden gelindert werden. Achte dabei auf die Anweisungen deines Arztes und mögliche Nebenwirkungen (dass Alkohol in Verbindung mit meinem Inhalator verstärkt wirken kann, las ich erst, als ich nach einem Glas Wein ziemlich angeschlagen war - also Achtung!).
  • Entspann dich! Asthma ist eine chronische Krankheit, die dich immer begleiten wird. Mal mehr und mal weniger arg. Dabei spielt deine allgemeine körperliche und auch physische Verfassung eine große Rolle. Der Tod von meiner Oma verschlechtere mein damaliges Befinden mit meinem Asthma leider sehr. Ebenso wie starker Stress. Probiere doch mal Yoga aus. Dabei musst du dich auf deine Atmung konzentrieren und du lernst dabei, dich zu entspannen.
  • Nutze spezielle Atemtechniken und -übungen! Dabei gibt es jedoch eine große Vielzahl an verschiedenen Methoden. Sprich mit deinem Arzt, um eine passende Variante für dich zu finden.

Asthma Bronchiale ist eine sehr umfassende Krankheit mit verschiedensten Auslösern und Symptomen. Wenn du solche Symptome bemerkst oder vermutest an Asthma zu leiden, kann dir nur ein Gang zum Arzt helfen. Ich hoffe dir jedoch einen kleinen Einblick in meinen Alltag mit Asthma gegeben haben zu können und dir vielleicht durch den ein oder anderen Tipp im Umgang mit deiner Erkrankung Erleichterung verschafft zu haben.

Schreibe einen Kommentar

* = Affiliate-Link